Worum geht es?
In unserem Selbstreflexions-Workshop für Politiker / Mandatsträger (Kommunalpolitiker, Bürgermeister, Ratsmitglieder, Stadtverordnete, Landtagsabgeordnete und Bundestagsabgeordnete) geht es um
das Reflektieren und Optimieren eigener Auftritte (Reden und/oder Interviews je nach Wahl) durch konstruktives Feedback. Es geht darum, politische Redner und / oder politische
Interview-Partner bei ihren Rede- oder Interview-Auftritten zu unterstützen und Ihnen einen realistischen Eindruck davon zu geben, wie sie selbst rüberkommen - und was sie noch weiter optimieren
können.
Konkret geht es um seriöses, sympathisches, authentisches, für sich gewinnendes überzeugendes Auftreten, um Souveränität und Ausstrahlung, die richtige Sprechweise sowie einen besseren Stimm- und Körperausdruck. Der geschickte Transfer von politischen Botschaften ist ebenso relevant wie die geschickte schlüssige Darstellung der Inhalte, die nur dann beim Rezipienten ankommen, wenn dieser unterschwellig auch zum Zuhören animiert wird und Inhalt und Sinn der Rede auch versteht. Nonverbales und paraverbales Verhalten spielen hier eine ganz entscheidende Rolle.
Ziel ist auch die Sensibilisierung für typische Fehler und individuelle Schwächen sowie der Ausbau und die Optimierung des eigenen Stils nach Struktur gebenden entsprechenden Prioritäten. Auf viel Begleit-Theorie wird weitestgehend verzichtet. Entsprechendes Wissen wird vorausgesetzt. Zu Beginn des Workshops wird aber noch einmal kurz erörtert, worauf im Detail zu achten ist. Auch, um der nachfolgenden Fremd-Verhaltens-Beobachtung der Teilnehmer eine gewisse Struktur zu geben. Dieser Struktur bedarf es auch bei der Selbstbeobachtung und entsprechenden Lernprozessen.
Selbst- und Fremdwahrnehmung
Im Vordergrund steht die Selbst- und Fremdwahrnehmung. Denn sich zu entwickeln, bedarf einer kritischen Selbstreflexion und eines kongruenten Selbst- und Fremdbildes. Erreicht wird dies durch detailliertes und
differenziertes Feedback vom Profi sowie von anderen Teilnehmern, bei denen a) der Wechsel der Blickrichtung,
b) eine (neu) strukturierte Wahrnehmung und c) die Erzeugung von Ego-Involvement zusätzlich sehr wirksam sind. Die Beobachtung und Auswertung kann über Video erfolgen oder nach kurzen Reden und
Interview-Rollenspielen.
Ablauf
Der Ablauf ist recht einfach und logisch: Jeder, der teilnimmt, trägt je nach persönlicher Präferenz eine eigene, fremde oder improvisierte) Rede vor oder gibt im Rollenspiel ein typisches Interview vor der Gruppe der Kollegen, was dann nachfolgend ausgewertet und zum Zwecke möglicher Optimierungs-Aspekte in der Kleingruppe besprochen wird, wobei sich die Teilnehmenden parallel zum Trainer mit als Feedback-Geber beteiligen. Dadurch entsteht Involvement und man übt die eigene Wahrnehmungs- und damit auch Selbstwahrnehmungs-Struktur. Zugleich werden ungünstige Denk- und Handlungsmuster deutlich, die vom Trainer relativiert werden.
In kleinen bzw. überschaubaren Gruppen kann auf Wunsch das Aufzeichnen und Auswerten via Video erfolgen, während dies in größeren Gruppen den zeitlichen Rahmen eines reinen Tages-Workshops sprengen würde. Je nachdem, was vorher konkret gewünscht bzw. vereinbart wurde, liegt die Priorität entweder bei Reden oder bei Interviews. In einem 2-tägigen Workshop kann ggf. beides berücksichtigt werden, so dass wir uns zum Beispiel an einem Tag auf Reden und am Folge-Tag mit Interviews jeweils in der Praxis auseinandersetzen.
Lernen
Durch Simulation / Rollenspiel und Feedback aus unterschiedlichen Aspekten und Blickwinkeln heraus, lernen Sie im Prinzip quasi in der Praxis mit allen Sinnen. (Die Theorie kennen Sie ja bereits
von unseren vorbereitenden Rhetorik-Seminaren). Das Tolle: Nicht nur der, der eine Rede hält oder ein Interview simuliert, lernt in diesem Workshop. Denn das gelingt natürlich auch - und
insbesondere - in der Rolle des Beobachters bzw. aus dem Blickwinkel des Zuschauers heraus.
Praktischer Ausbau von Grundlagen-Kenntnissen
Natürlich setzt der Workshop im Idealfall gewisse Grundlagen-Kenntnisse voraus, damit die zu optimierenden Aspekte entsprechend richtig "eingeordnet" und verstanden werden können. Die
relevanten Aspekte, die wir uns in Bezug auf den persönlichen Stil des/der Teilnehmenden gemeinsam anschauen und auswerten, sind schwerpunktmäßig folgende, unterteilt nach Prioritäten. Die Punkte
A), B) und C) gehören zum Standard (1 Tag, 10 ZE á 45 Min. / ca. 8 Stunden). D) und E) können bei entsprechendem Zeit-Budget auf Wunsch zusätzlich bzw. ergänzend erörtert werden, was von der
Größe der Gruppe und der Anzahl der gebuchten Tage abhängt.
A) Körpersprache (Priorität
1)
Haltung / Stand, Gang zum Rednerpult, Blick, Augenkontakt, Mimik, Gestik, optische Wirkung (Frisur & Kleidung)
B) Paraverbales Verhalten (Priorität 2)
Wie ich rede bzw. spreche: Atmung, Intonation, Sprechmelodie, Stimmlage / Stimmhöhe / Klangfarbe, Lautstärke, Sprechtempo, Pausengestaltung, Betonung, Bogensätze versus Girlandensätze, richtige
und natürliche Aussprache, den richtigen Ton treffen, die Stimme kalibrieren und gezielt einsetzen usw.
C) Verbales Verhalten (Priorität 3)
Ansprache, rhetorische Kniffe, schlüssige Argumentation, Satzstruktur & Satzbau, Aktiv-Passiv-Formulierungen, Wortwahl, Phrasen & Floskeln, störende Füllwörter, Positiv-Negativ-Formulierungen, Trigger setzen, Nutzung NLP/PLP, Interaktion im Interview, Spannungsbogen, Denkspiele, Wortspiele, Zitate, Minimax-Interventionen, Schlagfertigkeits-Phrasen, Logik und Zielorientierung der verbalen Aussagen, klare Kante oder Weichspüler? usw.
D) Image-Wirkung (Priorität 4)
Allgemeines Auftreten, Präsenz & Performance, Selbstdarstellung / Identitätsdarstellung, Signale sowie offene und versteckte Botschaften, selbstsicheres Auftreten, Souveränität und Ausstrahlung, Sympathie- und Kompetenz-Wirkung, Authentizität / Glaubwürdigkeit, Wirkung Sozialkompetenz, in sich stimmiges Gesamt-Auftreten, Einhaltung von Standards, Individualität und persönliche Vorzüge, Befriedigung oder Verstörung der Erwartungshaltung der Rezipienten, Zielgruppen-Orientierung, Kulisse / Halo-Effekt, Reaktionsverhalten & Schlagfähigkeit, Durchsetzungsstärke etc.
E) Strategisch-taktisches Verhalten (Priorität
5)
Stil, Inhalte attraktiv gestalten / aufbereiten, Aufbau- und Struktur der Rede, Langweilen oder Fesseln & Aufrütteln der Zuschauer, Verhalten gegenüber Journalisten, Stöckchen des Gegners
erkennen und ins Leere laufen lassen, antworten oder schweigen, motivieren und lenken, Briefing und "für sich gewinnen" des Interviewers, Umgang mit Stress und eigenen Gefühlen, Empathie /
Treffen der Gefühlswelt der Rezipienten, Vertrauen gewinnen oder geschickt provozieren, die richtigen Fragen stellen, Sarkasmus & Ironie, Erzeugen von Ego-Involvement, Priming,Verhalten bei
Störungen, Einwänden, Angriffen und Blockaden, Unbewusste Angriffe und Konflikte vermeiden, Angriffe und Konflikte bewusst implementieren, Vermeidung und bewusste Erzeugung von
Missverständnissen, Nutzung bestimmter Techniken wie Umkehr / das Gegenteil,. Ja-Genau-Deshalb-Technik, überlegenes Wissen, quantitative Multiplikation, qualitative Verstärkung,
Kontrast-Effekt, Foot-in-the-door-Technik, Door-in-the-face-Technik, Low-Balling-Technik / Das Prinzip der Konsistenz, That´s not all-Technik, Even a penny will help-Technik, Ankertechnik,
Ja-Abholen usw.
Rahmen / Dauer:
1-2-tägiger Workshop
Buchbar als:
Workshop bei ib in Solingen (NRW) (3 - 6 TN)
Inhouse-Schulung / Inhouse-Seminar bei Ihnen vor Ort (4 - 8 TN)
Erlebnis-Workshop auf einer Burg an der Mosel in Rheinland-Pfalz (4 - 8 TN)
Individual Coaching / Training bei ib in Solingen (NRW)
Dozent / Trainer
Andreas Köhler